Fotografengruppen, Social Media und Co 2/3

Kniend gefesselt

Fotokalender, es war nur eine Idee

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Die ersten 10.000 Fotos

Sind die ersten 10.000 Bilder wirklich wichtig um sich zu entwickeln und zu lernen?

Begleitpersonen, Dein Cover – oder auch nicht?

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Fotografengruppen, Social Media und Co 3/3

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Fotografengruppen, Social Media und Co 2/3

Heute werfen wir mal einen Blick auf die Mitglieder, oder besser gesagt, besonderen Mitglieder einzelner Gruppen im Social Media.[…]

Fotografengruppen, Social Media und Co 1/3

Ich glaube es war 2018, als ich die ersten Fotografengruppen auf der großen blauen Plattform betreten habe. Ich war[…]

Heute werfen wir mal einen Blick auf die Mitglieder, oder besser gesagt, besonderen Mitglieder einzelner Gruppen im Social Media. Wer tummelt sich da so rum, und welchen Eindruck hinterlassen sie.

Wir haben viele verschiedene Spezies, die wichtigsten sind:

Die Stillen Mitleser: Models und Fotografen, die entweder der Belustigung wegen in den Gruppen sind, maximal ein Like geben, aber sonst schweigen. Sie bekommt man auch nicht aus der Reserve, egal womit das Team versucht sie zu Locken. Und diese Versuche gibt es oft. Allerdings werden sie auch häufig vom Team der Gruppe dann wieder ausgebremst. Somit verlieren sie die Lust an einer erneuten Beteiligung.

Der unerfahrene: Hier, fand ich mich auch einmal ein. Man erkennt sie an einem unsicheren Text, ein wenig auf Welpenschutz hoffend, da sie ja gerade erst anfangen. Heute, sage ich, wie kannst Du Dich nur in diese Gruppen trauen, und auf Chancen hoffen? Du hast keine! Egal wieviel Luft nach oben bei Dir zu erkennen ist, Du gehst unter! Wirst angefahren, Deine Mühen zerfetzt. Du fängst an zu zweifeln. Und Schluss endlich, wirst Du zum stillen Mitglied.

Dem gegenüber stehen die unerfahrenen Models. Auch hier, irgendwo muss man ja anfangen, aber sicher nicht in diesen Gruppen. Die ersten Versuche erfolgten als Selfie. Man erkennt es an den Bildern. Aber ihr werdet dort nur als Frischfleisch angesehen, und lauft direkt ins offene Messer. Warum? Weil Ihr gerade so Mutig seid, und diese Welt betreten möchtet. Noch garnicht wisst, was auf euch zukommen wird, und womit man euch hinters Licht führt. Klar, ein Jungmodel muss ja irgendwo Erfahrung sammeln, aber bei 8 von 10 „Fotografen“ in den Gruppen, haben die Erfahrung wenig mit dem Modeln zu tun.

Die Handwerker: Sorry Leute, aber das ist die Kategorie, welche Kostenlos diverse Vorlagen suchen, damit die Klopapierrolle im Nachtschrank sich nicht einsam fühlt. Bis heute hat sich mir nicht erschlossen, wie die in solche Gruppen kommen. Angeblich wird doch nach beantworten der Fragenkataloge mit Portfolionennung etc. eine Kontrolle durchgeführt. Aber, sie sind nun einmal da, geben sich als Fotografen aus, und hoffen auf die unerfahrenen!

Der Ewig suchende: Das sind die Fotografen, welche täglich nach freiwilligen suchen. Ich habe noch TfP-Termine frei, oder ich biete wieder Termine. Mein Favorit, „Wegen Modelmangel, wieder nur Bilder von XYZ. Wenn Du auch solche Fotos willst, melde Dich!“ In den 80/90er Jahren gab es da eine Sendung, welche Bitte melde Dich hieß. Offensichtlich verfolgen die Gesuche das gleiche Ziel. Jedoch mit wenig Erfolg. Die Personen Posten täglich in 6-8 Gruppen einen kopierten Text. Außer likes für die Bilder, gibt es aber nicht viel bei ihnen. Scheint also sehr erfolgreich zu sein. Wobei denen nicht einmal auffällt, dass es genug Frauen in den Kommentaren gibt, die durchaus nichts Positives hinterlassen. Als Beispiel, „Wir hatten schon geschrieben, aber Du bevorzugst ja nur einen ganz bestimmten Typ Frau vor deiner Kamera.“ Und davon ab, manche Fotos von dieser Spezies, wirken echt noch wie Handyaufnahmen mit einem Instafilter drauf.

Der Vielversprecher: Unter allen Fotografen, sehe ich hier die größte Gefahr! Du bist Model und wirst angeschrieben. Wer sich einmal in meinem Blog „Annis Geschichte“ durchliest, wird sehen, die gibt es wirklich. Also, Du wirst angeschrieben. Alles klingt gut. Vertrag, Begleitperson ja warum nicht. Schleim und sülz. Du bist eh schon unruhig, und evtl. ein wenig blind. Irgendwann, heißt es, Du brauchst keine Begleitperson, sind ja nur Portraits. Zieh es durch! Das tust Du dann gutgläubig. Und wow, ja alles ging gut. Ihr wollt und arbeitet auch noch ein oder zweimal zusammen. Alles ist Gut. Dann wird es offener. Minirock, offene Bluse, Nylons. Oh warte, halt die Pose, aber da muss was geändert werden. Oh hoppala, sorry, bin abgerutscht. Na klar bist Du das. Deine Finger gehören ja auch ans Model, und nicht an die Kamera. War also nur ein unglückliches versehen. Apropo Kamera, warum steht da eine Videokamera? Ach so, nur zur gegenseitigen Absicherung. Klar was sonst. Was soll auch passieren? Das Model traut sich ja nicht irgendetwas zu machen. Und irgendwann, kommt der Punkt, wo man den Models Geld bietet für eine langfristige Zusammenarbeit. 3000 Euro ist aktuell der Standard. Dafür müssen die Bilder nur verkauft werden. Ist doch alles halb so wild. Machen doch alle.

Wer sich darauf einlässt, ist verloren, oder eh schon Content Creator ohne es selbst zu wissen.

Warum bist Du verloren? Ganz leicht erklärt, Du hast keine Kontrolle mehr über die Bilder. Die werden überall verkauft. Weltweit. Und das Internet vergisst nie! Der Klassiker dazu, siehe oben, beim Shooting läuft eine Kamera. Zur gegenseitigen Absicherung. Das zusammen geschnittene Video sehen sicher nur außerwählte. Und aus diesem Vertrag kommt ihr dann auch nicht mehr so einfach raus. Immerhin geht es ja um Geld. Das mit den Bildern und Videos der Models eingenommen werden soll. Achtung, Vertragsfalle! Denn der „Fotograf“ hat ja Zeit und Mühen in euch investiert. Das soll laut Vertrag honoriert werden durch den Verkauf. Wenn ihr aus einem „Rechtssicheren Vertrag“ wieder raus wollen würdet, müsstet ihr den Erwarteten Umsatz (nicht Gewinn), erstatten. Bei 3000€ zum Beispiel, kann sich jeder denken wie gut das klappt. Also Models, seit sehr vorsichtig da draußen!

Der Zahlende: Hier findest Du alle! Models die zahlen, oder bezahlt werden wollen, und natürlich die Fotografen. Und ja, auch Admins und Moderatoren! Mittlerweile kenne ich kaum eine Ausnahme. Sie posten täglich, mit immer neuen Models. Spontanes wunderbares, liebliches, unübertreffliches „Tfp-Shooting“ mit XYZ. Wer die Google Bildersuche dann verwendet, findet eben solche Models für Tagessätze zwischen 150€ – 550€. Nix mit TfP. Nix Kostenlos. Alles bezahlt. Aber sag das bloß keinem. Das ist ja alles nicht so! Natürlich nicht! Ein Paymodel mit einem Tagessatz von 150€, was sehr oft schon Stundensatz ist, (und manche zahlen drei oder vier mal im Monat) wartet ja auch nur auf Bodo aus Wanne-Eickel, um sich von ihm kostenlos fotografieren zu lassen, weil es das Portfolio bereichert. Mit Portraits, die das Model schon ca. 450-mal gemacht hat. Da ist eben genau dieses Portrait eine Bereicherung, und ein TfP-Shooting wert. Wer’s glauben möchten, bitte gerne. Dumm nur, wenn gerade diese Models kurz zuvor in der Modelkartei sich einem Fotografen angeboten haben, ihre Preise und Themen übermittelt haben, und man genau weiss was los ist. Von wegen TfP

Die Besserwisser: Diese Spezies ist sehr leicht in freier Wildbahn zu erkennen. Werfen wir gemeinsam mal einen Blick drauf. Da haben wir schon das erste Exemplar. Man findet einen Post. Offensichtlich dem Text zu entnehmen, ein Anfänger. Er macht den größten Fehler überhaupt, er bittet sogar darum, sein Bild geradezu zu zerfetzten. Ach nein, er bittet um konstruktive Kritik. Ne, ist bei social Media ein und dasselbe. Betrachten wir erst das Umfeld des Besserwissers. Ein Portrait, vielleicht auf einem Feld. Farbgebung, Sonnenlicht etc. ja hätte man anders machen können. Ich sage bewusst anders und nicht besser! Jetzt sind die Spiele eröffnet. „Sieht aus wie mit dem Handy gemacht (Na und. Gibt ja auch schon Challenges wie Handy vs. DSLR)! „Ich brauche mal Werte wie Iso etc. um dazu was sagen zu können! (Warum? Das Ergebnis siehst Du, und die Werte helfen nur, wenn Du Dir sicher bist, dass Dein Gegenüber dazu auch schon ein gewisses Fachwissen hat)““Das hätte ICH natürlich besser gemacht (ahja? Wie denn?)“, „Kann das Model auch freundlich gucken (Sollte sie vielleicht gar nicht?  Schon mal dran gedacht?)“. Ich könnte hier endlos weiter machen, bringt aber nichts. Fakt ist, diese Spezies kann alles, weiss alles, macht alles besser. Hat aber leider vergessen, dass auch sie evtl. mal ganz klein angefangen haben, selber Fehler gemacht haben, und vielleicht auch immer noch machen. Nur traut sich keiner was dazu zu sagen.

Man kann sie übrigens auch leicht täuschen. Man nehme ein Bild eines Professionellen Fotografen, mache einen recht guten Teilausschnitt und Poste ihn. Dann erfreut man sich, wie sie das Bild, welches evtl. in einem Magazin veröffentlicht wurde in der Luft zerfetzen. Nach einem Tag, kann man sich dann mit dem Originalbild und dem Verweis auf den Beteiligten bedanke. Denn es gibt sicher genug renommierte Fotografen für die Elle oder Vogue, die sich über diese Kritik freuen und sie gerne annehmen.

Der Nörgler: Der hat immer was zu sagen. Ich weiss nicht warum, oder was ihn antreibt, aber er taucht in jedem Post auf. Hier Scheisse, da Scheisse, überall Scheisse. Am besten rettet man die Welt vor der ganzen Scheisse. Nur nicht vor ihm. Denn er hat den Durchblick. Glaubt er zumindest.

Er schafft es auch, Leute dazu zu bewegen, dass sie gar ganze Posts wieder löschen, weil sie schlicht weg keinen Bock mehr haben. Da ihm das dann so völlig widerstrebt, wenn man ihm das Feld schweigend überlässt, wird in einem eigenen Post darüber gehetzt, dass man keine Kritik ertragen kann und stattdessen alles löscht. Denn nun hat er das Problem, dass er sich ein neues Opfer suchen muss. Was schwer wird. Denn je mehr Mitglieder von denen vergrault werden, umso weniger Beteiligung gibt es dann. Was die Teams stört, denn wer bleibt schon in Gruppen, wo man TfP auf der Fahne stehen hat, aber nur Paymodels zeigt. Sie sind neben den Besserwissern mit verantwortlich fürs Gruppensterben. Sehen sie natürlich nicht so. Alles Nichtskönner, die es zu ihrer Zeit ja nicht gegeben hätte. Und überhaupt war ja damals alles besser.

Im Zeitalter von wischi waschi rauf und runter, rechts und links, ist kaum mehr einer in der Lage, einfach das weg zu wischen was ihm nicht gefällt. Nein, man muss da doch tatsächlich seinen Senf dazu geben. Ich betrachte diese Gruppen nur noch als Zeitvertreib wie seiner Zeit die Talkshows und Dailysoaps gewesen sind. Keinen Sinn dahinter, aber irgendwie bekommt man die Zeit zu den Nachrichten und Filmen schon rum.

Fazit

Ich denke, damit haben wir die wichtigsten Spezialisten einmal zusammengefasst. Aber wie komme ich nun an ein Model, an Konstruktive Kritik und auch Hilfe, wenn nicht dort. Welche Möglichkeiten es gibt, und was man machen kann, dazu kommen wir in Teil drei.

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