Die ersten 10.000 Fotos

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Die ersten 10.000 Fotos

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Der Fotograf hält seine Kamera und schaut durch den Sucher

So ziemlich jeder, der sich mit der Fotografie auseinander setzt, oder dies getan hat, stößt auf folgendes Zitat: „Deine ersten 10.000 Fotos sind die schlechtesten.“

Irgendwie weiss auch niemand so genau, von wem es ist. Hauptsächlich wird es Helmut Newton zugeordnet. Im Englischen jedoch eher Henri Cartier-Bresson. Aber was bedeutet es, und was steckt dahinter?

Ich mache jetzt eine persönliche kleine Zeitreise. Zurück zu den Anfängen…

Ich bin sehr schnell über dieses Zitat gestolpert. Habe es sogar belächelt. So ein Schwachsinn, dachte ich mir. Das ist an den Haaren herbei gezogen. Ich kenne meine Bilder, und die sind gut!

Wenn ich sie mir heute anschaue, würde ich viele Bilder gerne mit dem Wissen von heute wiederholen. Ich schaue sie mir oft an, und entdecke immer wieder simple Fehler. Nur kann ich sie heute bei einem Bild von damals nicht mehr ändern oder ungeschehen machen.

Fünf Jahre später…Wir schreiben das Jahr 2023. Der heutige Tag hat schon angefangen, und ich schreibe diesen Beitrag. Mit dem Wissen von heute sage ich, diese Aussage trifft nicht MEHR zu. Man könnte getrost noch 5000 Bilder drauf legen!

Aus der Zeit der analogen Fotografie, wo dieser Ausruf Bedeutung fand, musste man sich eingestehen das man halt üben muss. Der richtige Film für bestimmte Lichtverhältnisse. Kameraeinstellungen, die zwar nicht so komplex wie heute waren, aber getätigt werden mussten. Still halten. Lichter und Blitz positionieren. Das gab einiges an Wegwerfbildern. 10.000 ist da schon recht hoch angesetzt, aber für manch einen sicher in etwa die Lernzahl die zutreffend war.

Warum also heute noch 5000 drauf? Ich schaue gerade meine Kamera an. Sucher und Liveview bieten alle Möglichkeiten. Ich kann Einstellungen verändern, und sehe direkt im Liveview was sich verändert. Drehe ich die Belichtungszeit von 1/160 auf 1/1, sehe ich sofort wie das Display heller wird. Das mag manch einem helfen, aber versteht er denn auch warum? Welches Zusammenspiel welcher Werte was bewirkt? Schlicht weg NEIN. Da drehen, das macht heller oder dunkler. Sehr viele Hobbyfotografen arbeiten nach dieser Einstellung. Aber nicht alle. Bitte nicht falsch verstehen. Es gibt durchaus Menschen, die sich mit dem Thema befassen!

In Gesprächen mit vielen Fotografen, darunter auch Anfänger, wird eines deutlich. Fachbegriffe sind bekannt. Aber was dahinter steckt, ist nicht immer wirklich verstanden worden. Die Kamera macht das schon. Der eine schwört auf Blende 8. Gut, muss er je nach Licht halt länger Still halten oder ein Stativ benutzen. Kann man machen. Fragt man nach dem Iso-Wert, ist die Antwort entweder Automatik oder 125. Jedem das seine, denke ich mir oft. Viele fallen aus allen Wolken, wenn sie erfahren, dass ich ganz oft mit Iso-Werten von 1000-3000 arbeite. Tagsüber…draussen! Gott, wie kann ich nur?

Warum reagieren sie so? Weil sie das Spiel mit Iso, Blende und Zeit nicht verstanden haben. Gut, Weissabgleich ist auch eine wichtige Funktion, kann aber später dazu kommen. Fakt ist aber, wenn ich einmal verstanden habe, wie die Werte zusammen ein ganzes ergeben, ist vieles kein Hexenwerk mehr. Und ich schaue auch nicht mehr auf das Display. Ich stelle ein, weil ich weiss was ich tue.

In der digitalen Zeit also, 5000 Bilder mehr, um sich damit auseinander zu setzen. Das Zusammenspiel zu verstehen. Was ändert sich wann und wie. Und mit verstehen ist gemeint, es zu verinnerlichen.

Stehe ich mitten im Wald, stelle die Kamera ein ohne auf das Display zu starren, dann habe ich es verstanden, und dann kann ich mich um das eigentliche Bild kümmern. Natürlich kann es geringfügig zu abweichungen kommen. Aber die Grundeinstellung sollte ich anhand meiner Umgebung Voreinstellen können, wenn ich mich Fotograf nennen möchte. Ob Hobby oder nicht spielt da keine Rolle. Ein Model erzählte mir einmal , dass sie dem Fotografen vor dem Shooting erst seine Kamera erklären musste. Das ist schon ein wenig peinlich.

Sind die ersten 10.000 Bilder also Übungsbilder? Heute sage ich, „Ja definitiv“! Den wie bei vielem im Leben, muss man Fertigkeiten erwerben. Und das gelingt nur durch stetiger Wiederholung. Es gibt Ausnahmen, aber letztlich sind es Entwicklungsprozesse, die wir durchlaufen, bis wir da sind, wo wir hinmöchten und was wir erreichen möchten. Dann erst verfeinern wir unsere Fertigkeit. Da kommen da noch einmal weitere Bilder hinzu, die wir aufgrund des Lernprozesses als Ausschuss bezeichnen können und sollten.

Wenn es beim ersten mal nicht klappt, nicht entmutigen lassen, sondern einfach weiter machen. Man wird nur besser, wenn man dran bleibt, seine Fehler erkennt und daraus lernt. Erst dann kann man sicher sein, dass man es auch verstanden hat. Kleiner Tip, wenn Du neu in der Fotografie bist, und im Automatikmodus übst…Schau Dir die von der Kamera im Bild hinterlegten Einstellungen an. Das kannst Du in jeder DSLR im Ansichtsmodus machen. Blende, Iso, Belichtungszeit sind hinterlegt. Auch im Bearbeitungsprogramm kannst du entsprechende Informationen finden. Je öfter Du hinein schaust, umso eher bekommst Du das nötige Feingefühl Deine Kamera einzustellen.

Fazit, jeder hat einmal ganz klein angefangen. Jeder musste seine Fehler machen und lernen. Aber die wenigsten geben es zu. Wenn man sich heute in den Kanälen umsieht, bekommt man ganz schnell das Gefühl, das alle samt nur Profis unterwegs sind, die immer schon alles konnten. Lasst euch davon nicht verunsichern. Alle konnten irgendwann einmal nichts! Und alle haben irgendwann einmal angefangen zu lernen. Mit einer vielleicht sogar gebrauchten Kamera, die nicht gerade ein komplettes Monatsgehalt gekostet hat. Denn das was am wenigsten gerade in seinen Anfängen benötigt, ist ein teures Vollformat. Um zu lernen, reichen auch Kameras die nicht neu sind.

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